- Die Notion Illusion zwischen produktiver Handlung und unbewusstem Aktionismus
- Hier sind ein paar Fragen, die du dir stellen solltest:
- Und jetzt zu den nächsten Schritten:
- Zum Mitnehmen:
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Die Notion Illusion zwischen produktiver Handlung und unbewusstem Aktionismus
@August 31, 2023
Es ist nichts neues. Wir Notion-Nutzer verbringen Stunden damit, unseren Workspace anzupassen, als wäre es der heilige Gral der Selbstoptimierung.
Versteht mich nicht falsch – ich kann den Reiz offensichtlich nachvollziehen. Die anpassbare Struktur von Notion verlockt dazu, sich wie ein digitaler Architekt im eigenen Königreich zu fühlen.
Allerdings gibt es da einen Haken: Der feine Unterschied zwischen echter Handlung und dem Strudel namens Aktionismus, in dem man sich verlieren kann.
Du denkst, du tust etwas, dabei bewegst du dich doch nur im Kreis.
James Clear reißt in seinem Buch „Atomic Habits“ diese Thematik auf:
“Wenn du dich in Bewegung befindest, planst du, strategisierst du, und lernst du. Das sind alles wichtige Aspekte, aber sie führen nicht zwingend zu einem Ergebnis. Handeln hingegen ist das Verhalten, das letztendlich zu Resultaten führt.”
Bewegung an sich ist nicht schlecht. Planung, Strategie und Lernen sind alles Schritte, um Ziele zu erreichen. Doch hier ist der Knackpunkt: Du kannst denken, du bist auf der Überholspur, während du nur im Kreis fährst.
Stell dir vor: Du willst ein Projekt mit Notion starten.
Du legst eine neue Projektseite mit verknüpften Datenbanken für Aufgaben und Notizen an. Du richtest Filter ein, damit neue Einträge automatisch mit dem Projekt verknüpft werden. Du strukturierst Überschriften und fügst Platzhalter für Projektressourcen hinzu.
Aber dann dämmert es dir: Das Projekt könnte eine visuelle Identität gebrauchen, also setzt du dich eine Weile an Canva, um das zu gestalten.
Und bevor du es weißt, hast du den halben Tag damit verbracht, eine ansprechende Seite für das Projekt zu designen.
Das alles war aber nur Bewegung. In Wahrheit hast du das Projekt nicht wirklich vorangebracht.
Wird sich die Planung und Vorbereitung später auszahlen? Einiges davon mit Sicherheit. Schließlich spielt Bewegung eine entscheidende Rolle bei der Zielerreichung.
Aber hier ist der entscheidende Punkt: Erkenne den Unterschied zwischen wahrer Handlung und dem Trugschluss des Aktionismus.
Hier sind ein paar Fragen, die du dir stellen solltest:
Wie viel Zeit verbringst du in Notion tatsächlich damit, den Workspace anzupassen, im Vergleich zur eigentlichen Arbeit, die er unterstützen soll?
Hängst du im Workspace fest, weil er schlecht gestaltet ist und dich ausbremst? Blockiert er dich darin, effizient zu arbeiten?
Verbringst du Zeit im Workspace, weil es mehr Spaß macht als die eigentliche Arbeit oder weil du dich vor dieser drücken möchtest?
Und jetzt zu den nächsten Schritten:
Wenn du den Anteil wahrer Handlung im Vergleich zum trügerischen Aktionismus erhöhen möchtest, brauchst du Klarheit in einigen Punkten:
Was genau möchtest du mit Notion erreichen? Wenn du nicht genau weißt, welche Aufgaben Notion unterstützen soll, ist es schwer, tatsächlich aktiv zu sein. Ein gut gestalteter Workspace sollte Resultate erleichtern, und das klappt nur, wenn du weißt, welche Resultate du anstrebst.
Wo liegen die Hindernisse? Wo genau hakt es bei deiner aktuellen Arbeitsweise? Muss die Datenstruktur überdacht werden? Nutzt du die richtigen Eigenschaften, um zu filtern, zu sortieren und zu gruppieren? Kannst du die benötigten Informationen schnell genug abrufen?
Wie kannst du deine Seiten strukturieren, um deine Abläufe zu optimieren und deine Aufmerksamkeit gezielt zu lenken?Kannst du seitenbasierte Ansichten erstellen, die nur die Informationen anzeigen, die du für spezifische Aufgaben benötigst, und dich so deinen Zielen näherbringen?
Brauchst du vielleicht zusätzliche Unterstützung oder Weiterbildungen? Notion hat viele Facetten, und oft kennen Nutzer nicht alle Möglichkeiten. Es ist vollkommen okay, Unterstützung zu suchen, um Hindernisse aus dem Weg zu räumen und deinen Workspace effizienter zu gestalten.
Ich gestehe: Auch ich genieße es, meinen Workspace anzupassen, Neues auszuprobieren und herumzuexperimentieren. Doch ich habe früh gelernt: Das mache ich nur außerhalb meiner regulären Arbeitszeiten. Abends und am Wochenende kann ich mich austoben. Aber der Workspace ist letztlich dafür da, echte Fortschritte bei den wichtigen Dingen zu machen.
Wenn du ebenfalls ein Notion-Fan bist, lohnt es sich zu überlegen, ob die Zeit, die du in Notion investierst, dir eine verfälschte Vorstellung von Produktivität gibt.
Zum Mitnehmen:
- Erkenne den Unterschied: Sei dir bewusst, ob du wirklich handelst oder nur im Kreis läufst.
- Klarheit schaffen: Verstehe deine Ziele und wie Notion dir dabei helfen kann, sie zu erreichen.
- Hindernisse überwinden: Identifiziere, welche Faktoren dich ausbremsen, und optimiere deine Arbeitsweise.
- Fokus setzen: Strukturiere deine Seiten und Arbeitsabläufe, um gezielt an deinen Zielen zu arbeiten.
- Unterstützung suchen: Scheue dich nicht davor, Hilfe anzunehmen, um effizienter mit Notion umzugehen.
Du kannst gerne weiterhin herumtüfteln und Spaß haben, aber vergiss nicht, dass der wahre Zweck des Arbeitsbereichs ist, dich bei den Dingen, die wirklich zählen, voranzubringen.